Für Recruiter hat sich bekanntermaßen die Welt während Corona insofern verändert, dass man statt auf persönliche Gespräche auf virtuelle Bewerbergespräche ausgewichen ist. Das hat natürlich auch für Bewerber Grundlegendes verändert. Auf die Frage der besten Kleidung bei Online- Gesprächen sind wir hier schon bei einem vorherigen Newsletter eingegangen.
„Dresscode im Onlinebewerbungsgespräch“
Aber welche Grenzen gibt es eigentlich bei der Wahl meines Standorts als Bewerber im Rahmen eines solchen Gesprächs? An dieser Stelle wird es gerade deshalb interessant, weil unter normalen Umständen keine Wahlmöglichkeit besteht. Klassisch ist man entweder beim einstellenden Unternehmen vor Ort oder trifft sich in einem Hotel, wo man ungestört miteinander reden kann.
Bei digitalen Meetings erleben wir neuerdings Überraschendes. Kandidaten, wie wir unsere Bewerber nennen, können frei wählen, ob sie im heimischen Wohnzimmer, Homeoffice, in der Küche oder im Keller das Gespräch führen. Eingespielte Hintergründe helfen darüber hinweg, nicht ganz so perfekte Situationen wie ein unaufgeräumtes Zimmer zu überspielen. Der schlechte Empfang im Keller, kann jedoch auch nicht durch einen spektakulären Hintergrund wettgemacht werden. Daran sollte man denken.
Wir machen nun die Erfahrung, dass wir häufiger auf Kandidaten treffen, die sich im Auto in das Teams-Gespräch einloggen. Das ist ohnehin grenzwertig, wenn die Handykamera von unten den Gesprächsteilnehmer erfasst und man sofort sieht, dass die Perspektive nicht stimmt und kein Laptop oder ähnliches benutzt wird. Noch schlimmer wird es, wenn man trotz Hintergrundausblendung, Weichzeichnen etc. durch das Schiebedach in den Himmel schaut und feststellt, dass sich das Auto bewegt. Hier haben wir dann nicht nur die Situation einen möglicherweise unkonzentrierten Bewerber zu interviewen, sondern gehen hier auch unvermittelt ein Sicherheitsrisiko ein. Die Ernsthaftigkeit des Bewerbers kann an der Stelle zudem angezweifelt werden.
Unser Tipp: Solche Termine niemals im Auto wahrnehmen und wenn es sich nicht vermeiden lässt, dann zumindest im parkenden KFZ. Das einstellende Unternehmen oder die Personalberatung könnten Sie möglicherweise zukünftig nicht mehr berücksichtigen. Das ist ein ernstzunehmendes Risiko! Überlegen Sie sich, wie stark Ihr Interesse an dem Job ist und sagen Sie lieber ab, wenn Sie unsicher sind. Ein Gespräch sollte davor und danach immer ausreichend Puffer haben und gut geplant sein. Nur so gehen Sie entspannt ins Rennen.