Corona hat aus unserer Sicht zumindest eins bewirkt: Die Suche nach guten Mitarbeitern hat sich nicht verändert, nicht verschlechtert, sondern intensiviert. Warum das so ist, ist auch uns ein Rätsel: Wir befinden uns in einem Kandidatenmarkt.
Wir haben viele Auftraggeber, die sich für Ihre neuen oder alten Stellen Mitarbeiter mit Erfahrung wünschen: Oft hören wir, ein bis zwei Jahre in vergleichbarem Umfeld, Studium und natürlich muss es von der Persönlichkeit her passen. Wir wissen alle, das Alter eine Rolle spielt, aber lassen wir das besser an dieser Stelle. In einem Markt, wo viele meinen, es ist gefährlich gerade jetzt den Arbeitgeber zu wechseln, wird der Bewerber zur Mangelware und wird eine Stelle möglicherweise lange oder sogar sehr lange vakant bleiben. Wir wissen, dass es so ist, denn viele Unternehmen rufen uns an und sagen: „Sie müssen uns helfen“. Natürlich wurde vorher nicht nichts unternommen, sondern meistens alles, um die Stelle aus eigenen Kräften zu besetzten und dann kommen wir ins Spiel. Keine einfache Aufgabe, aber unser Job. Unsere langjährigen Bestandskunden sparen sich teilweise schon die Eigeninitiative und rufen gleich bei uns an.
Ein Kandidatenmarkt bedeutet, dass die Preise für gute und passgenaue Recruitments in die Höhe schnellen, ähnlich wie bei Immobilien. Ob der Mitarbeiter später den Preis rechtfertigt, liegt im Ermessen des Betrachters.
Was also sind die Folgen und welches Umdenken meinen wir? In erster Linie bedeutet die Situation, schnell zu handeln und bei einer guten Gelegenheit nicht zu lange abzuwägen und zu warten, wieder ähnlich wie bei Immobilien. Dazu sollte man als einstellendes Unternehmen nicht allzu sehr an einem Gehaltsrahmen festhalten und lieber mal ein paar Euro mehr ausgeben, denn eine lange unbesetzte Stelle kann teurer sein als der etwas besser konfigurierte Mitarbeiter. Dazu kommt, dass man nicht immer aus fünf Kandidaten auswählen kann, sondern es auch mal mit weniger Vergleichsmöglichkeiten zum Vertragsangebot kommen muss.
Alternative Wege bei der Kandidatensuche sollten ausprobiert werden. Dass man an Hochschulen gut ausgebildete Kräfte findet, ist kein Geheimnis aber wer suchet der findet und zwar immer. Es ist mühselig die sozialen Netzwerke zu durchforsten und auf „Active Sourcing“ zu setzen nicht immer das probate Mittel. Die Profis sind da weit besser aufgestellt.
Für gute Bewerber ist der Markt durch Corona in Fahrt gekommen. Viele Unternehmen haben ihre „Low- Performer“ aber auch die Durchschnittskandidaten, Mitläufer etc. bedingt der Pandemie entlassen. Das hat die Perspektiven für die verbliebenen überdurchschnittlichen Mitarbeiter sowohl im Unternehmen als auch extern aus unserer Sicht deutlich verbessert.