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April 2022

Über die Auswirkungen der Pandemie auf das Recruiting in der Medizintechnik

Covid-19 hat in den vergangenen zwei Jahren nicht nur unser aller Privatleben deutlich verändert und eingeschränkt, sondern auch unsere beruflichen Entscheidungen stark beeinträchtigt.

Der Arbeitsmarkt bewegte sich insbesondere zu Beginn der Pandemie in eine äußerst zurückhaltende und zurecht in eine vorsichtige Position. Arbeitgeber wie auch Arbeitnehmer hielten sich mit außerordentlichen Wagnissen zurück. So wurden Recruitingprozesse eingefroren oder Bewerbungsprozesse erst gar nicht gestartet. So manch ein Arbeitnehmer verweigerte im Zuge dessen die Chance auf eine neue Herausforderung, da diese in unsicheren Zeiten mit einem zu hohen Risiko verbunden zu sein schien.

Insbesondere in der Medizintechnik wurde vieles der Covid-19-Thematik untergeordnet. Während Hersteller von Beatmungsgeräten einen regelrechten Boom erlebten, mussten sich Hersteller bspw. aus dem Bereich Orthopädie hintenanstellen. Vertriebler aller Couleur erlebten eine Zeit, in der es äußerst schwierig war, dem geregelten Arbeitsablauf und Kundenbesuchen nachzugehen oder gar ein Neukundengeschäft abzuschließen. Der Zugang zu Kliniken wurde erschwert und beeinträchtige als Resultat den Erfolg der Unternehmen. Schulungen bei den die physische Präsenz äußerst wichtig ist, konnten in der gewohnten Form nicht durchgeführt werden. Insbesondere nicht im Ausland im Fall von internationalen Unternehmen. Onboardingprozesse wurden häufig digital durchgeführt und verkomplizierten den Einstieg in ein neues Unternehmen. Insgesamt also eine Situation, welche es nachvollziehbar machte, wenn sich jemand dafür entschied in „sicherem Fahrwasser“ bei dem aktuellen Arbeitgeber zu verweilen.

Somit traf die Coronakrise das Recruiting zunächst sehr hart. Deutlich weniger Bewerber trafen auf deutlich weniger Nachfrage seitens der Unternehmen, was wiederrum zu deutlich weniger Auftragsvergaben führte.

 

Doch nicht nur Nachteile ergaben sich durch den notwendigen Change. Die stellenweise Digitalisierung von Prozessen und die Gewöhnung daran, öffnete Türen hin zu mehr Flexibilität im Recruiting aber auch in anderen Geschäftsbereichen. Viele Unternehmen passten sich der Situation zügig an und waren somit in der Lage qualifizierte Mitarbeiter, welche für einen standortgebundenen Beruf vormals unerreichbar waren, durch die Option auf eine Tätigkeit aus dem Homeoffice heraus für sich zu gewinnen.

Im Zuge der Anpassung und voranschreitender allgemeiner Lockerungen, stabilisierte sich auch der Markt für Personalberatungen. Es entstand sogar ein regelrechter erneuter Aufschwung aufgrund der neuen Möglichkeiten.

Nach nun knapp zwei Jahren Pandemie verdeutlicht sich, dass das Corona- Virus eine Art Katalysator für Unternehmen jeglicher Größe zu sein scheint, um die Digitalisierungsbestrebungen voranzutreiben. Mit Sicherheit werden Homeoffice und Videokonferenzen in Zukunft nicht wieder gänzlich verschwinden. Der Digitalisierung von Prozessen im Recruiting als auch im Allgemeinen gab das Corona Virus sogar einen Schub. Aus unserer Perspektive bleibt die Rückkehr zu persönlichen Interviews und dem direkten Kontakt von Kollegen und Kolleginnen beim Onboarding als auch in der weiteren Zusammenarbeit jedoch unausweichlich. Eine Videokonferenz kann die direkte zwischenmenschliche Interaktion auf Dauer nicht ersetzen. Das gilt im Zusammenhang mit der Einschätzung von Kandidaten aber auch zur intensiven Aufrechterhaltung von Beziehungen.

Gewiss ist, dass der Markt (auch in der Medizintechnik) dieses anfängliche Problem in allen Bereichen zunehmend zu bewältigen versteht. Lassen Sie das Virus Ihnen nicht die Chance auf eine erfolgreiche Gestaltung Ihrer Karriere nehmen und wagen Sie, wenn nötig den nächsten Schritt!

Bereits vor der Pandemie erfolgte Fortschritt selten ohne Mut zur Veränderung.

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